OB Putz lässt Finanzmittel in den Haushaltsentwurf 2023 einstellen – Freundeskreis Stadtmuseum wird die Baumaßnahme mit 1,65 Millionen Euro Spenden unterstützen
Der Ausbau des ehemaligen Franziskanerklosters zum Stadtmuseum soll zeitnah vorangetrieben werden: Darauf haben sich Oberbürgermeister Alexander Putz und Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger mit führenden Vertretern des Freundeskreises Stadtmuseum um Vorsitzenden Prof. Dr. Gernot Autenrieth am Mittwochvormittag verständigt. An dem Gespräch im Rathaus, um das der Verein gebeten hatte, nahmen auch Kämmerer Klaus Peißinger, der ab März das Referat 1 für Allgemeine Verwaltung und Kultur leiten wird, sein designierter Nachfolger Alois Wagensonner und der Leiter des Referats für Bauen und Umwelt, Johannes Doll, teil. Letzterer stellte mögliche Perspektiven für das Projekt vor: Demnach könnten die weit vorangeschrittenen Planungen für einen nächsten Bauabschnitt noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden. Die Umsetzung der Maßnahme, die bis 2026 fertiggestellt sein soll, wäre dann ab 2024 vorzusehen. Die Gesamtkosten für diesen Bauabschnitt, der im Detail zeitnah auch dem Bausenat präsentiert wird, werden sich voraussichtlich auf rund 15 Millionen Euro belaufen, wobei die Stadt mit einer rund 80-prozentigen Förderung durch Freistaat und Bund rechnen kann. Dadurch dürfte sich der verbleibende städtische Eigenanteil an der Maßnahme letztlich „nur“ auf etwa drei Millionen Euro belaufen. Die entsprechenden Mittel sollen auf Vorschlag von OB Putz in den Haushalt 2023 und die mittelfristige Finanzplanung bis 2026 eingestellt werden. Wobei mehr als die Hälfte dieses Eigenanteils der Freundeskreis Stadtmuseum übernehmen wird. Denn Autenrieth sagte der Stadt im Namen seines Vereins Spendengelder im Gesamtvolumen von 1,65 Millionen Euro für den nächsten Bauabschnitt zu.
„Dass private Gelder in einem solchen Umfang für ein städtisches Bauvorhaben zur Verfügung gestellt werden, ist absolut außergewöhnlich“, waren sich Putz und Haslinger einig. „Dieses kontinuierliche und vorbildliche bürgerschaftliche Engagement macht nun einen nächsten Bauabschnitt trotz der bekanntermaßen schwierigen Haushaltslage erst möglich“, so der Oberbürgermeister. „Im Namen der Stadt Landshut, aber auch persönlich danke ich allen Spenderinnen und Spendern sehr herzlich.“ Großes Lob gebühre freilich auch den Vorstandsmitgliedern des Freundeskreises Stadtmuseum um Vorsitzenden Prof. Dr. Gernot Autenrieth, seinen Stellvertreter Prof. Dr. Axel Holstege, Schriftführerin Anke Humpeneder-Graf und Schatzmeister Fritz Merk. „Sie alle haben sich diesem Projekt mit hohem persönlichen Einsatz und viel Herzblut verschrieben.“
Umso erfreulicher sei es, dass in einer gemeinsamen Kraftanstrengung nun – die Zustimmung des Stadtrats vorausgesetzt – die Mittel für den nächsten Bauabschnitt aufgebracht werden können, betonte Haslinger. „Gerade wegen des bereits erwähnten, beispielhaften Engagements aus der Bürgerschaft liegt dieses Projekt vielen Kolleginnen und Kollegen des Stadtrats ganz besonders am Herzen. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass der neue Vorschlag des Oberbürgermeisters und der Verwaltung über alle Parteigrenzen hinweg begrüßt und in den anstehenden Haushaltsberatungen von einer breiten Mehrheit gebilligt werden wird.“
Ihre Bürgermeisterkollegin Jutta Widmann, die an der Gesprächsrunde im Rathaus aufgrund einer zeitgleich stattfindenden Sitzung des Landtags nicht hatte teilnehmen können, informierten Putz und Haslinger unmittelbar im Anschluss an das Treffen über dessen Ergebnisse. „Auch Bürgermeisterin Widmann freut sich sehr über die neuerliche, großzügige Spendenzusage des Freundeskreises Stadtmuseum und wird die aufgezeigte Perspektive für das LANDSHUTmuseum unterstützen“, sagte Putz und stellte fest: „Verwaltung, Bürgermeister und OB werden also auch in dieser Frage in den anstehenden Haushaltsberatungen mit einer Stimme sprechen.“
Große Zufriedenheit und Erleichterung herrschten nach dem rund einstündigen Treffen bei den Vertretern des Freundeskreises Stadtmuseum. „Wir sind froh und glücklich, dass nun die berechtigte Hoffnung auf eine zeitnahe Fortsetzung dieses für die Kulturstadt Landshut so wichtigen Projekts besteht“, betonte Prof. Autenrieth im Namen seiner Vorstandskollegen und räumte offen ein: „Damit hatten wir nach den Berichten über die schwierige Haushaltslage unserer Stadt und die unbestritten nötigen, hohen Investitionen gerade in den Bildungsbereich nicht mehr gerechnet. Umso dankbarer sind wir dem Oberbürgermeister und der Verwaltung, dass sie ungeachtet dieser Herausforderungen alles versuchen, um auch den Ausbau des ehemaligen Franziskanerklosters zum Stadtmuseum so schnell wie möglich voranzubringen.“ Dass nun eine Finanzierungsmöglichkeit und ein Zeithorizont für das Projekt aufgezeigt werden können, dürfte auch dem Freundeskreis einen neuen Schub geben, sagte Autenrieth und versprach: „Wir wollen das nutzen, um neue Mitglieder zu werben und weitere Spenden zu sammeln. Damit auch der letzte Bauabschnitt in absehbarer Zukunft realisiert werden kann.“
Foto:
Stadt Landshut (Verwendung mit Quellenangabe honorarfrei möglich)
Bildtext:
Oberbürgermeister Alexander Putz (Dritter von rechts) und Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger (links) mit dem Vorsitzenden des Freundeskreises Stadtmuseum, Prof. Dr. Gernot Autenrieth (Zweiter von rechts) und den Vorstandsmitgliedern Prof. Dr. Axel Holstege, Anke Humpeneder-Graf und Fritz Merk (rechts)